Deine geistige Haltung manipuliert deine Wahrnehmung

Wahrnehmung ist bei weitem keinen statisches Phänomen. Das weiß nicht nur jeder, der schon einmal Alkohol, Cannabis, Coffein, oder Nikotin oder sogar nur Zucker zu sich genommen hat. Der Körper reagiert auf die ihm zugeführten Stoffe, die auf die eine oder andere Art eine Veränderung in ihm auslösen. Jemand der schon einmal sehr hohes Fieber hatte, weiß dass die Wahrnehmung sich auch hier verzerren kann.

Daher ist es nur zu verständlich, dass die Wahrnehmungen zwischen einzelnen Individuen ebenfalls, zum Teil, große Differenzen haben, wenn sie ja bei den eigenen Geisteszuständen bereits so unterschiedlich sind.

Die kulturelle Prägung zählt ebenfalls zu den Faktoren, die mit entscheiden, was wahrgenommen wird. So ist es bei einem Indianer zum Beispiel nicht verwunderlich, dass er ein Auge für Pfade im Unterholz hat, oder der Bergbauer, der mit einem Blick zu Prüfen vermag, ob ein Hang für die Bepflanzung taugt. Hierbei gibt der potentielle Erfolg oder Misserfolg den Handelnden recht.

Wenn man ein paar Schritte überspringt, hat man hier die Wurzel der Wissenschaft. Menschen mit geeigneten Fähigkeiten aus selbst ausgesuchten Interessensgebieten untersuchen Sachverhalte und suchen nach Gesetzen der Natur. Sie schärfen ihre Wahrnehmung für ihre Sache.

Der Punkt auf den der Artikel abzielt ist die Frage ob dies überhaupt generell und für alles möglich ist. Kann man einen „neutralen Beobachterstatus“ einnehmen, wie er ja von fast allen empirischen Experimenten vorausgesetzt wird?

Ich stelle hier mal die These auf, dass dies nicht möglich ist. Untermauern möchte ich meine Behauptung mit folgendem .gif:

Train-Moving-Both-Ways-Illusion

( Hier entnommen)

In welche Richtung bewegt sich der einfahrende Zug? Fährt er aus dem Tunnel aus und richtung Bahnhof oder genau anders herum?
Egal wie man es dreht, beides ist möglich. Ferner vermag der Betrachter in der Lage sein, seine Wahrnehmung in eine Richtung zu dirigieren, die ihm beliebt. Jemand, der den Zug ankommen sehen möchte, wird ihn auch ankommen sehen. Und das wird er versuchen zu belegen. Ebenso wird es sein Widersacher machen, der den Gegenstandpunkt vertritt.

Natürlich hält man in so einer Situation die Augen nach weiteren Indizien offen, wie in unserem Falle zum Beispiel die auf dem Bahnsteig befindliche Person, die in Richtung Tunnel blickt.

Der Vertreter einer „Einfahrtheorie“ wird dies als als Hieb und Stichfestes Argument dafür verwenden, dass der Zug einfährt.

Wird der „Ausfahrtheoretiker“ meinen, die Leute blicken dem Zug hinter her?

Wie man es dreht und wendet, vermeintlich hieb und stichfeste Argumente sind nicht vorhanden, es bleibt lediglich bei Meinungen.

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