Philosophie wird vom griechischen Wort φιλοσοφία ( philosophía ) abgeleitet was so viel wie „der Weisheit zugeneigt“ oder „die Weisheit liebend“ bedeutet.
Die Philosophie per Definition versucht durch sich selbst die Gründe und Bedingungen der Existenz der Welt zu verstehen.
Was jene Weisheit nun ausmacht, da streiten sich die Geister. Während die Einen auf „praktisch anwendbares“ Wissen beharren, wie es zum Beispiel klassisch die Physik liefert so ist es für die anderen doch eher das „Abgehobene“, welches mit dem Verstand nicht so leicht durchdrungen werden kann.
Johann Gottlob Fichte (1762-1814) sagte dazu folgendes:
„Was für eine Philosophie man wähle, hängt davon ab, was man für ein Mensch ist; denn ein philosophisches System ist nicht ein toter Hausrat, den man ablegen oder abnehmen könnte, wie es uns beliebte, sondern es ist beseelt durch die Seele des Menschen, der es hat.“
Was will die Aurora Philosophia?
Seit Anbeginn der Menschheit stellte sich die Frage wer wir sind und warum wir hier sind. Gibt es einen Sinn des Lebens oder sind wir alle bloß ein Produkt eines kosmischen Zufalles?
Eben aus genau solchen Fragen heraus wurde die Philosophie geboren. Sie dient, gleich eines Navigators auf einem Schiff, der Orientierung auf dem Ozean des Lebens. Sie soll helfen „Denken zu Lernen“ und in dieser Flut aus Gedanken und Sinneseindrücken den Durchblick zu behalten. Die Aurora Philosophia ist ein Portal für alle, die auf der Suche sind, etwas gefunden haben, neues Entdecken und altes in Frage stellen wollen
Dieser Blog soll ein breites Spektrum an Ansprüchen an die Philosophie bedienen, oder, zumindest einen Versuch darstellen es zu tun.
Generell unterscheidet man die theoretische und die praktische Philosophie voneinander; innerhalb der theoretischen Teildisziplin werden Fragen vom Standpunkt des Menschen als erkennendes und wissendes Wesen behandelt. Sie untersucht in wie weit der Mensch überhaupt erkennen kann; wie beständig seine Erkenntnisse überhaupt sein können und welche Gesetzmäßigkeiten aus Beobachtungen geschlossen werden können. ( Man nehme an dieser Stelle als Beispiel das Problem der Ursache und Wirkung) Innerhalb der praktischen Teildisziplin wird der Mensch als handelndes Wesen zum Gegenstand von philosophischen Untersuchungen; sie erforscht den Anspruch von Ethik und prüft die Verbindlichkeit von Moral, Regeln und Gesetzen die das menschliche Handeln bestimmen sollen.
Des Weiteren gibt es verschiedene „Ausführungsformen“ der Philosophie, quasi die persönliche „Handschrift“ des Philosophen. Sie stellen die Art und Weise dar, wie philosophiert wird; vereinfacht dargestellt kann man hier vier Kategorien ( nach Prof. Dr. H. Pulte, Professor der Philosophie der Ruhr Universität Bochum) aufstellen:
- Die dogmatische Philosophie
- Die artistische Philosophie
- Die wissenschaftliche Philosophie
- Die philologisch-hermeneutische Philosophie
Die dogmatische Philosophie ist, wie ihr Name schon verrät dem Dogma verschrieben. Anhänger dieser Form der Philosophie stützen sich ganz klassisch in der Auslegung und Deutung auf bestehende Autoren, die sich im Verlauf der Zeit einen Namen verdient haben und deren Erkenntnisse quasi schon durch eine genügend große Anzahl von „Händen“ gereicht wurde, soass jenes Wissen für sie als gesichert gilt. Es gibt so manch einen unter ihnen, der den Höhepunkt der Philosophie als überschritten betrachtet und nach den damaligen großen Lehrern und deren Ergebnissen alles als gesagt betrachtet. Demnach ist alles bereits bekannt, man muss sich nur die Mühe machen in all den unzähligen Werken herum zu stöbern bis man das gewünschte findet. (…)
Die artistische Philosophie ist die künstlerische Sparte jener, die nach der Weisheit streben. Doch anstatt nach „ernüchternden“, „kalten“ und „analytischen“ Texten greifen die Künstler-Philosophen in die Kiste der Erzähler und Dichter. Märchen und Parabeln, Gedichte und Erzählungen können, selbst wenn sie fiktiver Natur sind, eine philosophische Aussage haben. So kommt zum Beispiel am Ende vieler Märchen die „Moral von der Geschicht“ zum Zuge.
Die wissenschaftliche Philosophie gleicht in ihren Ausführungen nahezu allen anderen wissenschaftlichen Disziplinen; es werden Probleme, Fragestellungen oder auch Erkenntnisse isoliert und untersucht. Ähnlich wie ein Physiker einen Versuchsaufbau errichtet um zum Beispiel die Natur des Lichtes zu untersuchen, konstruieren Philosophen gedankliche Experimente um zum Beispiel die Tragweiten einer bestimmten moralischen Norm zu untersuchen. Hierbei wird (im besten Fall) ebenso streng wissenschaftlich und unter „Laborbedingungen“ gearbeitet
Letztendlich, die philologisch-hermeneutische Philosophie ist das Untersuchen der Auslegung von Medien, seien es nun Bilder, Schrift, und Sprache im Allgemeinen. Sprachlich kommt die Hermeneutik von ἑρμηνεύειν, (hermēneúein) was so viel wie „auslegen“ oder „übersetzen“ bedeutet. Hier steht das Verbinden von Gegenständen oder Verhältnismäßigkeiten in Text oder Bildsprache im Vordergrund und andersherum. Dies kann in manchen Fällen zu ganz speziellen Problemsituationen führen, wie zum Beispiel die Bezeichnung der Venus als „Morgenstern“. In einem Kulturkreis der an diese Begriffsprägung gewöhnt ist, wird der Einzelne schnell wissen, dass es sich hierbei um die Venus handelt. Doch wenn nun Jemand daher kommt und vom „Abendstern“ spricht, ist es möglich, dass Einige nicht verstehen werden dass es sich hier ebenfalls um die Venus handelt. So banal wie dieses Beispiel denn auch klingen mag, das Problem welches sich dahinter versteckt ist es nicht. Grade bei dem Übersetzen von antiken Texten in moderne Sprachen tragen häufig viele Wörter unterschiedliche Bedeutungen. Je nach dem für welches Wort sich ein potentieller Übersetzer entscheiden wird, so wird er die Aussage eines Textes in eine bestimmte Richtung lenken. Als Beispiel sei hier das griechische Wort „νοῦς“ (Nous) genannt welches die Bedeutungen „Geist“ aber auch „Intellekt“ in sich trägt. Während der „Geist“ im allgemeinen eine nicht-körperliche Existenz ausweist, bei der viele gleich an Verstorbene denken die es noch nicht eingesehen haben, dass ihre Zeit auf dieser Erde vorüber gegangen ist und weiter ihr Unwesen treiben; so impliziert „Intellekt“ eher den analytischen Teil einer Persönlichkeit, der analytisch Logik und Rechenoperationen durchführt. Eben diese „Beigeschmäcker“ dieser Wörter sind entscheidend für jene die nur die Übersetzung lesen und keinen Einblick in das Original erlangen können. Das Verständnis und die Interpretation eines Textes können somit verfälscht werden.
Wenn mit diesem Text Ihr Interesse für die Thematik der Philosophie geweckt oder vertieft wurde, so seien Sie herzlich dazu eingeladen, einen Blick auf
Die Herausforderungen der Philosophie zu werfen. Der Artikel ist auf der Hauptseite zu finden
Ansonsten wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Erkunden der Artikel dieses Blogs! Bei Anregungen und Fragen können Sie gerne die einen Kommentar hinterlassen!