Wir leben jetzt!

 

Im ersten Teil warf ich die Frage auf, wann der moderne Mensch noch lebt. Er neigt dazu, in seinen Verantwortungen zu versinken und einen großteil seiner Zeit mit Tätigkeiten zu verbringen, die ihm eigentlich fremd sind.

Die Antwort ist so einfach, dass sie auf den ersten Blick plump erscheinen mag: Wir leben jetzt. Hab ich jetzt den Einen oder Anderen enttäuscht? Dann lasst mich etwas ausholen:

jetzt ist nicht gleich jetzt

Wie Paradox! Natürlich jetzt! Wann denn sonst? Etwa gestern? Oder schon morgen? Wie lächerlich!  Aber genau jetzt hab ich euch! Genau das tun nämlich viele Menschen!  Sie leben im Gestern, oder im Morgen! Körperlich befinden sie sich vielleicht „Up-to-Date“ aber in den Gedanken hängen sie vielerlei Problemen nach (oder schon voraus)

Der Verlassene denkt: „Warum hat sie mich verlassen? Was hätte ich anders machen müssen, damit sie  geblieben wäre?“

Der Kaufmann denkt: „Werde ich genügend Kunden in meinem Laden haben? Was passiert wenn ich meine Produkte nicht loswerde? Ich kann es mir kaum vorstellen, dass die Menschen kommen werden. Am besten melde ich heute schon Konkurs an!“

Lass die Probleme da, wo sie hingehören

Es ist bitter einen geliebten Menschen zu verlieren. Ebenso ist Existenzangst auch ein höchst unangenehmes, lähmendes Gefühl. Ich kann da nur den Ratschlag geben:  Gib was du kannst (und willst!) jeden Moment in deinem Leben. Und wenn du das getan hast, dann lass los! Du kannst es nämlich nicht erzwingen. Ebenso kannst du etwas  geschehenes nicht ungeschehen machen. In beiden fällen  gilt: Lass gut sein. Du kannst dir keine Vorwürfe machen, wenn du alles getan hast. Wenn es trotzdem nicht so funktioniert hat, wie du es dir vorgestellt hast, tja, dann leb damit. Das müssen wir nämlich alle. Lass doch nicht die dünsteren Wolken von gestern oder die drohenden Schatten  von morgen den heutigen Tag verdunkeln. Einfach gesagt aber –  Ich weiß  aus Erfahrung wie schwer das ist!

Nur um es nochmal zu unterstreichen: Für Jemanden der am Hungertuch nagt, mögen diese Worte vielleicht wie blanker Hohn erscheinen, doch sind sie das nicht. Manche Dinge müssen erst komplett über den Haufen geworfen werden, bevor andere, fruchtbarere, aus ihnen hervorgehen können. Manchmal muss man eben einsehen, dass man in etwas Mühen investiert hat, dass anscheinend keine Früchte trägt. Da ist dann Umdenken angesagt.

Und leider, das muss ich zugeben, ist die Welt manchmal einfach fürchterlich Ungerecht. Daher sollten wir, die etwas tun können, uns überlegen, wie wir sie besser für andere machen können, um das Leiden zu verringern.

Die Freiheit fängt im Kopf an!

Ist vielleicht eine gewagte und provokante These, wenn man sich jemanden anschaut, der lebenslängich im Gefängnis sitzen muss. Und dennoch bleibe ich dabei! Es liegt nämlich wirklich in den eigenen Händen. Reflektiere dein Handeln und hinterfrage jenes. Kannst du akzeptieren, dass du von 9 – 17 Uhr hinter dem Büroschreibtisch sitzt, weil du dafür einen ausreichenden Betrag an Geld bekommst, der dir vielleicht die Eine oder Andere vergnügung beschert? Oder dass du etwas getan hast, das dir den Aufenthalt im Gefängnis beschert hat? Dann akzeptier das auch.

Es zwingt dich nämlich niemand zu deinem Handeln!

Wenn du das Gefühl hast dass dir die Arbeit überhaupt nicht liegt, warum übernimmst du nicht die Verantwortung (mit all ihren Konsequenzen!) und hörst damit auf? Natürlich ist das erstmal per se leicht dahergeschrieben, da hängt eine ganze Existenz dran! Aber: Du hast die Wahl! Sei dir dessen immer (!) bewusst! Du bist deines eigenes Glückes schmied. Du musst dich nur trauen. Daran scheitern viele, weil sie von sich eine niedrige Selbsteinschätzung haben. Du bist aber etwas besonderes. Das hat man vielleicht schon von so einigen „New-Agern“ gehört, aber da ist etwas dran. Jeder hat für irgendwas ein Talent. Man muss sich trauen es zu entdecken. Und manchmal muss man dafür unkonventionelle Wege gehen. Man wird dafür vielleicht schräg angesehen. Und davor haben aber viele Angst. Wenn du diese Ängste aber überwinden kannst, stehen dir ganz neue Möglichkeiten offen.

Bewusst-sein ist das Geheimnis

Wenn du dir deiner selbst bewusst bist, dann gehst du anders mit deinem Leben um. Dann öffnest du die Augen für die kleinen Dinge, jene die dem gehetzten häufig verborgen bleiben. Egal ob du dich entscheidest, deinen Job in der Filiale einer beliebigen Bank aufzugeben um freischaffender Künstler zu werden, oder doch lieber den geregelten Ablauf eines festen Arbeitstages vorziehst: Es ist deine Entscheidung,  es ist deine Freiheit. Alle Entscheidungen bringen Konsequenzen mit sich. Und die muss man in Kauf nehmen. Ich denke, man sollte im idealfall mit dem Herzen hinter seiner Arbeit stehen, man tut sich und der Welt einen gefallen damit. Wenn man das nicht mal kurz umsetzen kann, (und wer kann das schon) dem schlage ich vor, dafür dann längerfristig die Augen nach Möglichkeiten für Veränderung offen zu lassen. Manchmal reicht schon ein nicht ganz so radikaler Schritt aus. Warum z.B. nicht nur die halbe Woche arbeiten? Häufig meint man, viel mehr Geld zu brauchen, als man es eigentlich tut. Muss das teure Auto sein? Der Familienurlaub, einmal im Jahr, ist häufig stressig, weil alle angestrengt versuchen, nicht angestrengt zu sein. Warum dann nicht lieber einen Urlaub auf Balkonien statt Karibik? Und dafür dann ein 4-Tage Wochenende und drei Tage die Woche arbeiten. So hat man den ersehnten Urlaub gar nicht so nötig und ist das ganze Jahr über entspannter.

Lebe den Moment!

könnte daher das Motto heißen. Egal ob in der Ubahn, im Büro oder im Supermarkt. Wenn man die Augen offen hält, kann eine noch so vorhergesehene Situation eine Überraschung in sich tragen. Lächel doch einfach die Menschen in der Ubahn an, sie werden es dir danken. Die, die angewidert wegschauen sind doch selber Schuld! Bereite deinen Kollegen im Büro eine Überraschung um den grauen Arbeitsalltag zu durchbrechen. Bring Farbe ins Leben. Ich lehne mich mal aus dem Fenster, wenn ich sage, dass deine Bemühungen sich irgendwie auszahlen werden. Vielleicht wir einer deiner Kollegen genau im richtigen Moment, an einem langweiligen Arbeitstag, die Erlösung in Form irgendeines Unsinns bringen. Lass dir deine Spontanität nicht nehmen und lebe jeden Tag als Unikat. Überlege dir, wo deine Prioritäten im Leben sind, hör auf dein Herz und richte dich danach aus!

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