… ist eine Antwort die häufig nicht gut ankommt. Sie wird häufig mit Versagen in Verbindung gebracht. Du bist gescheitert. Zwar gilt es Ausnahmen zu machen wie „Das konntest du ja nicht wissen“ aber das impliziert auf der anderen Seite oft genug eine Verantwortung, es von jetzt an zu wissen.
Was mein lieber Freund und Leser wäre, wenn ich dir eröffnete, dass es gar nicht wissen will, mich der Epistemologie verweigerte und meine Unkenntnis genösse?
Fändest du das unvernünftig? Wärst du empört? Wärst du belustigt? Fragtest du dich, was genau ich nicht wissen möchte?
Angenommen meine Antwort wäre „Alles“. Wie gingst du damit um? Ich unterstelle dir mal, du hieltest mich für einen Spinner. Hier trete der erste positive Effekt meiner Verweigerung auf: Es wäre mir komplett egal, da mit dem Wissen auch die Urteilskraft weg fällt, oder?
Zu was würde es mich machen? Wäre ich dann ein Tier? Ich glaube nicht. Tiere wissen ziemlich viel. Sie teilen sich sogar mit, sie sprechen nur einfach nicht unsere Sprache.
Machte es mich zu einem Gemüse? Möglich. Wobei ich eine negative Konnotation zu den Vegetabilien ablehne, da ich mich von ihnen ernähre und sonst auch ihre Vielfalt und Form schätze.
Wäre ich ein Stein oder ähnliches? Die wenigsten Fragen sich, ob Steine wissen. Haben Steine eine Kognition? Die Neuroforschung lehnt dies sicherlich entschieden ab, da man ja keinerlei Gehirnaktivität feststellen kann. Der Stoffwechsel im Allgemeinen, ist bei Steinen wohl auch eher mager.
Dennoch kann ein Gedächtnis bei Steinen natürlich nicht Ausgeschlossen werden.. Aber jetzt wird es absurd.
Gut! Machen wir doch damit weiter!
Definiert mein Wissen meine Kognition und damit mich zu dem was ich bin? Ja? Also definiert mein Wissen meinen Verstand und sein Denken. Der Umkehrschluss: Mein Nicht-Wissen bedeutete ein Nicht-Denken und kein Verstand. Und: kein Wissen und keine Gedanken führen zur Kognitionslosigkeit
Ich dächte also nichts, wäre komplett uninformiert und erkenntnislos. Wäre die Konsequenz aus dem Nicht-Denken eine Nicht-Existenz?
Existiere ich nur weil ich denke? Ist Existenz ohne möglich? Es erscheint zumindest auf den ersten Blick undenkbar. Aber nur weil es undenkbar ist, ist es nicht unmöglich. Die intuitive Vorstellung, der Versuch ohne Gedanken zu denken erscheint angenehm. Irgendwie vertraut. Dennoch völlig absurd. Zumindest für meinen Verstand.
Jetzt haben wir das Durcheinander, Ich versuche ohne Gedanken zu denken, wobei der Inhalt meiner Gedanken gedankenlos sein müsste und weiß, dies ist ein Widerspruch.
Dennoch scheint es ja Menschen zu geben, die sagen, sie haben dies erreicht und zwar durch Meditation. Wenn wir ihnen glauben schenken wollen, scheint es irgendwie möglich zu sein.
Was für mich jedoch klar ist und meiner Philosophie entspricht ist jedenfalls: Ich will nicht alles wissen. Nicht jetzt und auf einmal. Für alles gibt es eine Zeit, in der man, wenn sie gekommen ist, wissen wird. Wenn man denn wissen will. Und bis dahin kann man ja den Geist offen halten und sich bei einigem mit einem vielleicht zufrieden geben. Es soll ja helfen, viel leicht zu machen.
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